Eine ganz phantastische Zeitgenossin muss Madame du Châtelet gewesen sein! Die Philosophin, Mathematikerin (sie hat als Erste Newtons “Principia Mathematica” ins Französische übersetzt!) und Muse von Voltaire, verfasste Mitte des 18.Jahrhunderts diese vorzügliche “Rede vom Glück”, in der sie – für Bildungsbürger bis leicht Wohlstandsverwahrloste – auf 40 kurzen Seiten die allernützlichsten praktischen Richtlinien zum Glücklichsein entwirft. Großes Kino und wärmstens zu empfehlen kann ich nur sagen!
“Wolffs Broschuren” aus der Friedenauer Presse sind sowieso allesamt jedem Bibliophilen ans Herz zu legen. Im Anschluss an den “Discours” gibt’s als Zuckerl in dieser Ausgabe noch eine Reihe von Briefen, die Madame an ihren um 20 Jahre jüngeren Liebhaber, den Marquis de Saint-Lambert schrieb, welchen sie sich nachdem Voltaire sie verlassen hatte aufzwickte. Leider wurde sie schnell von ihm schwanger und starb kurz nach der Geburt des Kindes im Wochenbett. Man möchte also ihrer Rede hinzufügen: Hände weg von der sinnlosen Kinderfabrikation!! Hier zwei der besten Briefe: